Das Tagebuch der Albina Bakukha

Donnerstag, 20. Oktober 2022 um 20:15 Uhr
Burg Theater
Das Tagebuch der Albina Bakukha

Eine szenische Lesung der Tagebucheinträge der 14-jährigen Albina Bakukha, die im März 2022 aus dem kleinen Ort Nikolajewka im Osten der Ukraine nach Cunewalde in Sachsen flüchtete.

Die Tagebucheinträge wurden regelmäßig in der Süddeutschen Zeitung und auf der Homepage der “Sendung mit der Maus” des WDR veröffentlicht.


“Krieg ist immer ein schwieriges Thema. Besonders, wenn dein Gegenüber nicht aus der Ukraine kommt. Ich bin froh, dass die Menschen hier keinen Krieg erlebt haben. Ich will, dass die Menschen die Wahrheit kennen und nicht schweigen. Die Menschen haben früher den Mund gehalten, deswegen wird ihnen jetzt der Mund zugehalten.”

(Albina Bakukha, 4. April 2022)


Was macht Krieg mit den Menschen im täglichen Leben? Albina wohnte ihr ganzes Leben in Nikolajewka, das 2014 bombardiert und in dessen Nähe es seit 8 Jahren Kämpfe gibt. Jetzt musste Albina mit ihrer Mutter und ihrer Oma vor den Bomben der russischen Angreifer fliehen. 

Seit Kriegsbeginn schreibt Albina Tagebuch und versucht, sich selbst darin zu erklären, warum die Welt nicht so ist, wie sie eigentlich sein müsste und sie sie seit der Kindheit erträumt hatte. Eine Welt in der geliebten Ukraine, für die es so viele Pläne, Hoffnungen, Ideen, Reisen und Geschichten gab. Jetzt bleiben nur noch die schlimmsten und schönsten Erinnerungen an früher und ein ernüchterndes Aufwachen in der Realität im heutigen Deutschland.


Diese Lesung wirft einen tiefen und einfühlsamen Blick in die Seele eines jungen Menschen, der im Krieg erwachsen wird und durch den wir nachvollziehen können, was dies wirklich bedeutet. Im gleichen Atemzug blicken wir mit diesem Menschen auf das heutige Deutschland, das sich noch so sicher fühlt. Dessen meisten Einwohner sich nicht vorstellen können, vor Bomben wegrennen zu müssen und in Kellern in Angst zu verharren, wie es ein Teil von Albinas Kindheit ist.


Regie: Georg Genoux. Bühne: Anastasia Tarkhanova


Die Premiere fand am 17. Juni 2022  im Burg Theater des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters in Bautzen statt.


Ein Projekt des Thespis Zentrums

Das soziotheatrale Zentrum des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters in Bautzen.

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